Leben und Werk auf einen Blick - 3. Das Spätwerk des Meisters

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"Der Steppenwolf" (1927) markiert einen wichtigen Wendepunkt im Schaffen Hesses. Wie der Hesse-Forscher Günter Baumann hervorgehoben hat, wird in diesem Werk erstmals die Realität als Lebensprinzip anerkannt.1) Harry Haller lernt durch Hermine, die Realität besser wahrzunehmen und sich ihr zu stellen, statt aus ihr zu fliehen. Der große Roman "Narziss und Goldmund" (1930), den Hesse drei Jahre später veröffentlicht hat, kann deshalb als ein realistischer Roman der Synthese gesehen werden.2) In "Narziss und Goldmund" gelingt es Hesse, die Sehnsucht nach dem Selbst mit dem realen Leben des Landstreichers und Künstlers Goldmund zu verbinden. Goldmund ist Knulp, Siddhartha und Harry Haller in einer Person. Genau genommen, ist "Narziss und Goldmund" sogar der einzige realistische Roman Hesses. "Das Glasperlenspiel" von 1943 lebt wieder, ähnlich dem "Siddhartha" vom Rückzug auf die geistige Welt, die von Hesse sehr bewusst gegen die Barbarei des Nationalsozialismus aufgerichtet worden ist.

 

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